Hola Amigos!
Dann erzaehl ich euch mal was ueber meine ersten Wochen hier.
Als ich aus dem Flugzeug stieg schlug mir erstmal eine Feuchtsauna entgegen und man realisiert, oh oh, es geht los! Hab dann gleich noch auf dem Flughafen Klamotten gewechselt und mir dann ein Taxi mit zwei Oesterreicherinnen in die Stadt geteilt. Gut, dass es abends war und nicht mehr ganz so heiss, da fiel das Hostelsuchen etwas leichter. Im ersten Dorm waren noch vier Andere, davon ein Franzose mit dem ich die naechsten Tage gereist bin.
Cancun selbst ist allerdings als Urlaubsziel nicht unbedingt zu empfehlen, mich hat es eher abgeschreckt. Die Stadt hat nichts zu bieten und die Zona Hotelera ist nur was fuer am Pool-Lieger und Faulenzer. Der Strand ist schoen aber man liegt inmitten von tausenden anderen Urlaubern.
Also bin ich gleich am naechsten Tag weiter auf die Isla Mujeres (wollte eigentlich auf die Isla Holbox aber da war eine Moskitoplage und da hab ich umentschieden). Die Insel ist schmal und langgezogen, hat schoene Straende und man kann Einiges machen. Allerdings habe ich meine Aktivitaeten auf Tauchen, Walhaie und Relaxen beschraenkt. ;-)
Die Walhai-Tour war der absolute Hammer!!! Hunderte von diesen Riesenfischen und wir irgendwo dazwischen. Hatte das Gefuehl die verschlucken mich, wenn ich nicht schnell genug vor dem Maul wegschwimm, sobald das aufging!
Natuerlich war das Tauchen auch cool, waren am Wrack, bei den Riesenschildkroeten und Korallen gucken. Ausserdem habe ich noch eine Deutsche und eine Schweizerin kennengelernt mit denen wir dann mal die Beachbar gerockt haben.
Nachdem ich nach so viel Sonne und Strand erstmal genug hatte und bereits komplett zerstochen war von den Moskitos, bin ich ins Land gereist um ein Bissl Abwechslung zu haben. Nur das mit der Feuchtsauna und den Moskitos war auch dort nicht besser. Es lebe die Regenzeit in Yacatan! ;-)
Irgendwie gewoehnt man sich aber daran die ganze Zeit zu schwitzen, man kippt einfach wieder 10l Wasser nach und faengt von vorne an. hahaha
In Valladolid, meinem naechsten Stop, hatte ich dafuer einen Ueberventilator in meinem Zimmer, der war zwar gut fuer Abkuehlung aber hat mich fast aus dem Bett gewedelt und war so laut wie eine U-Bahn, die in den Bahnhof einfaehrt. Aber man hat bis dahin schon die Ruhe weg, ich ja sowieso ;-), und nimmt Alles gelassen. Man ist eben nich mehr in D.
Hatte zwei super Tage dort, es war nicht weit nach Chichén Itzá, einem der neuen 7 Weltwunder und auch nach Ek Balam. Diese Maya Ruinen waren ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt wie alt das Alles ist und wie die das damals schon Alles durchdacht hatten.
Ek Balam gefiel mir aber fast noch besser, da dort einfach nur ein Zehntel der Menge an Touristen waren. Und es hatte eine Cenote nur 10 min mit dem Fahrrad entfernt, in der man sich erfrischen konnte, nachdem die Klamotten schon wieder klattschnass vom Ruinenbesuch waren. Die Cenote hatte ich fast nur fuer mich alleine und ich bin wie Tarzan mit nem Seil reingesprungen. Sehr cool! :-)
Eine Cenote ist ein Loch im Boden mit Suesswasser gefuellt und meist unterirdisch in einem System von Tunneln mit Anderen verbunden. Die genaue geologische Beschreibung lest ihr aber doch lieber bei Wikipedia nach! ;-)
Von Valladolid aus gings weiter nach Tulum und auf dem Weg dahin habe ich mir noch die Ruinen von Coba angesehn. Gut, dass ich mir dort auch wieder ein Fahrrad geliehen habe! Die Wege zwischen den Pyramiden waren lang und auch nur der geringste Fahrtwind auf dem Bike hat die Schwuele dort ertraeglicher gemacht.
Die Ruinen waren toll, ziemlich hoch und interessant von der Geschichte. So ein Guide kann manchmal nervig aber auch sehr informativ und hilfreich sein. Ich habe es genossen ab und zu etwas genauer Einblick in die Geschichte und das Leben der Mayas zu bekommen. Will das jetzt hier aber nicht so ausweiten, der Blog wird ja so schon zu lang! ;-)
In Tulum hatte ich mir ein suesses kleines Hostel gesucht mit Dschungelpflanzen ringsherum und meiner eigenen kleinen Huette. Und ich hab mich natuerlich gleich zum Cenotentauchen angemeldet! Konnte es kaum erwarten das zu sehn! Und wie ihr seht bin ich in keinem Tunnel stecken geblieben sondern immer noch wohlauf! ;-) Habe 6 Cenoten gesehn und jede war irgendwie anders. "The Pit" war einfach nur ein sehr tiefes Loch im Felsen (120m) mit einer Sulfidwolke, auf 20m Tiefe, durch welche man durchtaucht und dann im Dunkeln weiter unten auf 45m alte Knochen sucht. "Dos Ojos", "Calavera", "Chac Mul" und "Taj Maha" sind Tunnelsysteme mit verschiedenen Kammern, wo auch Stalaktiten wachsen und es Oeffnungen in der Decke gibt, wo das Licht wunderschoene Spielereien ins Wasser zaubert. Superschoen! "Angelita" war ein Loch, wo der Dschungel irgendwann mal zusammengestuerzt ist und man immer noch Baeume und Pflanzen unter Wasser sieht. Auch da taucht man durch eine Wolke, welche sich wie um einen Berg unter Wasser schmiegt. Das war einer der seltsamsten Orte an denen ich je war, aber einfach nur genial.
Ok ausser Tauchen habe ich natuerlich mit dem Franzosen und spaeter auch noch mit ner Deutschen bissl Party gemacht. Als die beiden abgereist sind, war ich noch mit zwei Kanadierinnen die Ruinen von Tulum anschauen, auch sehr schoen, nur leider nicht begehbar wegen Skorpionen zwischen den Steinen. Dafuer konnte man diese Riesenechsen aus der Naehe bewundern und das typische Postkartenmotiv-Foto von dem Tempel am tuerkisblauen Meer machen.
Ja in Tulum kann man Urlaub machen, fands sehr schoen da!
Am Abend bin ich allerdings in den Nachtbus nach Palenque gestiegen, um auch noch Chiapas etwas naeher kennen zu lernen.
Im Hostel in Palenque habe ich die Schweizerin von Mujeres wieder getroffen und wir sind erstmal fruehstuecken gegangen. Dann ist sie weitergereist und ich mit dem Kolektivo zu den Ruinen raus gefahren. Das waren die bisher schoensten Maya Ueberbleibsel, die ich bis dahin gesehn hab. Man konnte auf alle Tempel, Pyramiden und Palais raufklettern und es waren nur wenige Touristen unterwegs. Hab dort, glaub ich, 3h verbracht und einfach nur geglotzt, war zu schoen...
Am naechsten Morgen wurde ich im Hostel abgeholt fuer einen Ausflug zu den Wasserfaellen Misol Ha und Agua Azul. Die Wasserfaelle waren echt mal was Anderes und man konnte in den einzelnen Wasserbecken sogar schwimmen gehn. Habe dort mit zwei Australiern relaxt und spaeter noch die Stadt unsicher gemacht.
Musste dann auch endlich Tequila trinken, was ich bisher vermieden hatte, denn die in D schmecken der ja irgendwie ueberhaupt nich. War aber gar nicht so schlimm wie befuerchtet, denn hier schmiert der ja wie Oel! ;-) Jaja, ich weiss, ..., derAlkohol. ;-) Auch das mexikanische Bier schmeckt gut und laeuft super. hahaha
Trotz Feiern musste ich am naechsten Tag frueh raus um schon zeitig nach San Cristobal de las Casas zu fahren. Und wie von Anderen gehoert, war es dort kalt. Musste mich ganz schoen umstellen und erstmal die dicken Klamotten nach oben packen. Im Bus hatte ich das Glueck wiedermal deutsch plaudern zu koennen, sass neben ner netten Deutschen und wir sind auch gleich ins selbe Hostel gezogen und am naechsten Tag nach Chamula. Dann ist sie schon weiter. Viele haben nur ein paar Wochen und wollen ganz Mittelamerika sehn, da geraet man ganz schoen unter Zeitdruck, was ich irgendwie geniesse nicht zu haben.
San Cristobal ist ein niedliches kleines Staedtchen in den Bergen von Chiapas auf 2500m Hoehe. Im Umland gibt es noch viele alte besetehende Mayakommunen in denen noch nach deren Regeln gelebt wird.
Hatte das Glueck in Chamula eine Zeremonie mitzuerleben und auch in der Kirche, welche zwar gebaut wurde um den katholischen Glauben zu verbreiten, wurden komische Rituale ausgefuehrt. Im Inneren war auch Alles nicht so wie erwartet fuer eine Kirche. Auf dem Boden lagen Piniennadeln, die aufgrund dass jeder darauf tritt, angenehmen Duft verstroemen. Es gab keine Baenke und keine Maria oder Jesuskreuz, nur die vielen Goetter welche die Mayas anbeten. Jeder Gott steht fuer eine Sache wie z.B. Gesundheit oder gute Ernte usw. und werden entsprechend fuer das was gerade gebraucht wird angebetet. Medizinmaenner benutzen fuer ihre Rituale in der Kirche Huehner, denen sie den Kopf umgedrehen und Pepsi, um zu ruelpsen, denn damit entfliehen dem Koerper boese Geister. Verrueckt diese Mayas! Jedes Dorf/Stamm spricht seine eigene Sprache und hat seinen eigenen Kleidungsstil. Ich fands super interessant. Und sie haben auch Kreuze, welche allerdings gruen sind und fuer Mutter Erde stehen, denn Mayas leben im Einklang mit der Natur.
Nach diesem Trip sind wir noch ins Museum Na Bolom wo ein Forscherehepaar gelebt hat und ihre Arbeiten ausgestellt haben fuer die Nachwelt. Das ist auch ein Platz wo Volunteers und andere Forscher uebernachten und die Bibliothek nutzen koennen. Tolles Haus mit schoenem Innenhof und vielen alten Originalteilen des Paares Blom.
Den Tag darauf hab ich einfach nur gefaulenzt, wollte mal bisschen ausschlafen, durch die Stadt bummeln, Kaffee oder heisse Schoki trinken usw.
Nur faul sein geht natuerlich bei mir nich lange also bin ich am naechsten Tag zum Canyon Sumidero losgezogen. Wahnsinnig beeindruckende Landschaft mit einem Fluss der sich durch steile Felsen schlaengelt. Und als Highlight gabs noch Krokos zu sehn. Das war wirklich n toller Abschluss fuer meine Tour durch den Sueden von Mexiko. Denn danach gings weiter auf der Pan-Amerikana nach Guatemala und das gibts dann im naechsten Bericht.
Hasta luego!